Susanne Schaper: Rund 20 Prozent Einkommensunterschied zwischen Ost und West - Das muss ein Ende haben!

Eine Auskunft des Statistischen Bundesamtes auf Anfrage des Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann (DIE LINKE), zeigt den Unterschied von fast 20 Prozent im Bruttoeinkommen (ohne Sonderzahlungen) zwischen den Bereichen „Früheres Bundesgebiet“ und „Neue Länder“ im Jahr 2023. Im Ersten beträgt das monatliche Bruttoeinkommen 4578 Euro. Im zweiten Bereich sind es 3754 Euro. Die variierenden Nettoeinkommen (Steuerklasse, Kinderzahl u.a.) liegen deutlich darunter.

Das „Spitzenbundesland“ im Osten ist Sachsen, welches mit 3791 Euro im Mittel allerdings immer noch 361 Euro hinter Schleswig-Holstein, dem „Abstiegskandidaten“ im Westen, liegt.

Dazu erklärt die sozialpolitische Sprecherin Susanne Schaper:

„Seit über drei Jahrzehnten das gleiche Bild: Im Osten liegen die Löhne auch bei Vollzeitarbeit im Durchschnitt deutlich unter denen im Westen, zurzeit 800 Euro brutto. Selbst in Sachsen differieren die Einkommen nochmals zwischen Männern (3857 Euro) und Frauen (3652 Euro). Und aus den niedrigen Löhnen folgen niedrige Renten.

Die Arbeitskämpfe der vergangenen Monate zeigen, dass Änderungen möglich sind. Die Einkommensverluste der letzten Jahre, so durch Corona und Preissteigerungen, konnten damit aber rückwirkend kaum ausgeglichen werden.

Mittel dagegen sind gewerkschaftliche Organisierung, Flächentarifverträge, akzeptable Mindestlöhne und Arbeitskämpfe. Deren Wirksamkeit zeigte sich schon in den aktuellen Reaktionen: Das Streikrecht weiter beschränken, da sonst der Untergang des Wirtschaftsstandortes drohe. Keine originelle, nicht einmal eine neue Behauptung: Als vor zehn Jahren der Mindestlohn eingeführt wurde, war dergleichen auch zu hören.

Auf Landesebene wäre ein Vergabegesetz eine Hilfe gewesen, um bessere Löhne und folgend die Renten zu fördern. So lag der durchschnittliche Renten-Zahlbetrag nach mindestens 40 Versicherungsjahren Ende 2022 in Sachsen nur bei 1.316 Euro, Frauen bekommen noch weniger. Ein Gesetz gegen diese Realität war in der Kretschmer-Koalition eine Unmöglichkeit.

Wie bisher wird sich Die LINKE im Sächsischen Landtag dafür einsetzen, dass Menschen auch im Osten mehr als nur ein Auskommen mit ihren Einkommen haben.“