Auch freiwillige Mehrarbeit erhält nicht den Lebensstandard

Selbst wenn das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre erhöht würde und die Betroffenen drei Jahre länger in die Rentenkasse einzahlten, wäre die Gefahr der Altersarmut nicht gebannt. Das meldet die Tageszeitung DIE WELT und beruft sich auf eine Studie der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag der Investmentgesellschaft Fidelity. Selbst wer gut verdiene und freiwillig länger arbeite, könne seinen Lebensstandard im Alter nur erhalten, wenn im Erwerbsleben kräftig Geld beiseitegelegt und privat vorgesorgt werde.https://lfsn.minuskel.de/https://lfsn.minuskel.de/

Susanne Schaper, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, erklärt:

Der auftraggebenden Fondsgesellschaft dürften die Befunde in den Kram passen, liefern sie doch Verkaufsargumente für private „Vorsorgeprodukte“. Doch davon abgesehen: Wieder wird klar, dass die gesetzliche Rente durch die CDU- und SPD-geführten Regierungen empfindlich geschwächt worden ist und selbst ein höheres Renteneintrittsalter nicht dazu führte, dass alle abgesichert sind. Es ist doch ein Armutszeugnis, dass sich die herrschende Politik von profitorientierten Anbietern kapitalmarktbasierter Anlageprodukte treiben lässt, die nur für Gut- und Spitzenverdiener erschwinglich sind. Alle anderen können nicht genug Geld in solche Produkte investieren, etwaige Renditen würden im Alter sowieso mit Sozialleistungen verrechnet.

Die gesetzliche Rentenversicherung muss wieder alle absichern können. Eine Landesregierung, die wirklich die Interessen der sächsischen Bevölkerung vertreten will, müsste deshalb auf der Bundesebene Tag für Tag darum kämpfen, dass die gesetzliche Rente gestärkt wird. Wir fordern den schrittweisen Umbau der Rentenversicherung, damit ihre Beitragsbasis breiter wird. Alle Einkommensempfängerinnen und Empfänger sollten für ihre gesamten Einkünfte Beiträge entrichten und die Rentenversicherung über Steuerzuschüsse entlastet werrden. Unser Land braucht eine Regierung, die Menschen mit großen Einkommen und Vermögen nicht länger aus der Solidargemeinschaft entlässt!